In alter Tradition erlernte Johannes Netz sein Handwerk in den Kunstwerkstätten der „Ars liturgica Maria Laach“ bei dem bekannten Bildhauer Alfons Biermann und dessen Sohn Hans Gerhard Biermann. Seine Gesellenjahre nutzte er dazu, um sich in den Fertigkeiten der althergebrachten und neuen Handwerkskunst zu üben. Bereits im Alter von 21 Jahren legte Johannes Netz seine Meisterprüfung ab und war danach zehn Jahre lang als Betriebsleiter in einem Mayener Industriebetrieb tätig.
Seine Passion lag in der traditionellen und modernen Gewinnung und Verarbeitung von Natursteinen, der Restaurierung und nicht zuletzt in der Vermittlung all seines Wissens in der Lehrlingsausbildung. Er war Herausgeber des ersten Steinmetz-Fachbuchs „Der Steinmetz“ (nach Paul Otto 1939), geprüfter Restaurator, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer und darüber hinaus mitreißender Dozent bei der IHK.
1987 machte sich Johannes Netz selbstständig und gründete die „Netzermühle“. Deren Angebot umfasste Bildhauerei im Restaurierungsbereich, handwerkliche Grabmale, Natursteingestaltung im Wohn-/Innen- und Außenbereich und die sakrale und profane Steingestaltung.
Gesundheitsbedingt gab Johannes Netz die Selbstständigkeit auf und war bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2000 als erfolgreicher Geschäftsführer des größten Mayener Natursteinunternehmens aktiv. 2004 übergab er die Netze-Mühle vertrauensvoll in die kompetenten Hände von Ralf Bell-Schäfgen.